Weiße Nächte in St. Petersburg: magisch, malerisch – einfach unvergesslich
Reisen Sie zur Zeit der „Weißen Nächte“ nach St. Petersburg. Die nördlichste Millionenstadt der Welt ist durch ihre Lage in der Nähe des Polarkreises Ort eines besonderen Naturschauspiels. Von Ende Mai bis Mitte Juli bleibt es nachts hell, da die Sonne kaum unter den Horizont sinkt. Kurz vor Mitternacht beginnt es dann zu dämmern und die gesamte Stadt wird in ein silbrig scheinendes Licht getaucht. Daher kommt auch der Name „Weiße Nächte“. Die längste Weiße Nacht ist die Sommersonnenwende vom 21. auf den 22. Juni. Das wunderschöne St. Petersburg bietet diesem Naturschauspiel eine einmalige Kulisse: Das magische Licht an diesen Tagen lässt dort die Kuppeln der Paläste noch goldener leuchten, die Straßen sind voller Menschen, alle öffentlichen Einrichtungen haben lange Öffnungszeiten und es gibt einmalige Konzertangebote. All dies ergibt eine malerische Atmosphäre, die Ihre Reise zu einem unvergesslichen Erlebnis macht.

Eine Stadt, die nicht schläft
Zu jeder Tages- und Nachtzeit kann man an den verschiedenen Aktivitäten, die in dieser Zeit geboten werden, teilnehmen. Die Theater der Stadt bieten zahlreiche Sonderaufführungen an. So veranstaltet z.B. das berühmte Mariinski Theater das internationale Festival „Die Sterne der Weißen Nächte“, das aus Opern- und Ballettaufführungen sowie klassischer Musik besteht. Zudem sind Museen, Restaurants und Geschäfte auch außerhalb ihrer üblichen Geschäftszeiten geöffnet, so dass die gesamte Stadt von Leben erfüllt ist. Viele Menschen schlendern dann nachts durch die Straßen oder versammeln sich am Ufer der Newa und erfreuen sich dort des silbrig scheinenden Lichts. Straßencafes und Bars sind bis zum nächsten Morgen gefüllt und zahlreiche Straßenmusikanten lassen die Zuhörer an ihrer Kunst teilhaben.
Romantik pur: Eine Bootsfahrt auf der Newa
Ein unvergessliches Erlebnis ist eine Bootsfahrt auf der Newa und ihren Seitenarmen. Erleben Sie dabei die Schönheit St. Petersburgs mit seinen zahlreichen Türmchen und Kuppeln vom Wasser aus und genießen Sie u.a. den atemberaubenden Blick auf das Mariinski-Theater sowie die Granitwände der Peter-Paul-Festung.

Das Hochziehen der Brücken
Jedes Jahr sind Einheimische und Touristen gleichermaßen von dem Hochziehen der Newa-Brücken fasziniert. Von insgesamt ca. 400 Brücken der Stadt (werden die Brücken in den Parkanlagen und in den Vororten dazugezählt, so sind es aktuell sogar mehr als 800) werden 13 nachts zwischen 1:30 Uhr und 5:00 Uhr geöffnet, um dann große Schiffe passieren zu lassen. Das beliebteste Fotomotiv ist das Öffnen der beleuchteten Schlossbrücke, welches am besten vom südlichen Ufer der Newa zu beobachten ist. Die „Öffnungszeiten“ der Brücke variieren dabei von Jahr zu Jahr, so dass man sich bei Interesse vor Ort informieren sollte. Selbstverständlich lässt sich dieses spektakuläre Ereignis auch hervorragend vom Boot aus betrachten.

Das Fest der Scharlachroten Segel – das ganz besondere Erlebnis
Das Fest der Scharlachroten Segel ist ein lebhaftes Fest zu Ehren der Schulabsolventen in St. Petersburg. Es ist das größte Fest dieser Art in ganz Russland. Es findet normalerweise an einem Samstag in der zweiten Junihälfte statt. Also in einer der kürzesten Nächte des Jahres. Das genaue Datum dafür wird meist ab April bekanntgegeben. Höhepunkt des Festes ist dann das Einlaufen des historischen Segelschiffes mit seinen purpurroten Segeln. In einer großartig inszenierten Show fährt es nachts mit großem Feuerwerk begleitet entlang der Newa. Das magische Licht der Weißen Nächte erzeugt dann eine ganz besondere Stimmung. Die roten Segel angestrahlt von den Lichtern mit der Peter-Paul-Festung als Kulisse ist ein unbeschreiblich schöner Moment. Die Feierlichkeiten werden zudem live im russischen Fernsehen übertragen. Der Titel dieses Fests hat seinen Ursprung im Roman „Scarlet Sails“ von 1923, geschrieben von dem russischen Autor Alexander Grin. Die Liebesgeschichte wurde sogar 1961 verfilmt. Übrigens kann man diesen Film mit Untertiteln in mehreren Sprachen kostenlos auf dem Youtube-Kanal der russischen Produktionsfirma Mosfilm anschauen.

Der Ablauf des Festes – die Konzerte
Traditionell beginnt die Feier um 22:00 Uhr mit zwei Open-Air Konzerten: Vor der Eremitage auf dem Schlossplatz und auf der Spitze der Wassiljewski-Insel. Schulabsolventen mit ihrer Begleitung und Lehrer werden zu dem Hauptkonzert auf dem Schlossplatz eingeladen. Ohne Einladung erfolgt kein Einlass. Besonders hervorzuheben ist, dass die Schüler dabei einen Teil des Programms selber bestimmen können. Über Umfragen, die im Laufe des Jahres in den Schulen St. Petersburgs und der Region durchgeführt wurden, wählen sie dann die Sänger aus, die auftreten werden. Ein Garant für die gute Stimmung, da dadurch nur populäre Bands und Sänger auftreten. Zudem stellen auch andere Künstler, wie z.B. Tänzer und Artisten, dort ihre Programme vor. Nach dem Konzert geht auf der anderen Seite der Eremitage an der Newa die Party mit großem Feuerwerk und der Einfahrt des Segelschiffes mit den Scharlachroten Segeln weiter.
Das Konzert auf der Spitze der Wassiljewski-Insel ist dahingegen für alle offen. Eine professionelle Jury wählt die Musiker aus, die am Konzert teilnehmen dürfen. Auch hier sind viele Künstler anderer Genres auf der Bühne zu finden.
Das Segelschiff mit den roten Segeln
Das Highlight mit der Einfahrt des Segelschiffes mit den scharlachroten Segeln erfolgt gegen 0:40 Uhr, im dunkelsten Moment der Weißen Nacht. An der Newa Promenade haben sich bereits unzählige erwartungsvolle Menschen versammelt, denn das ca. zwanzig minütige Spektakel ist ein unvergessliches Ereignis. Die beeindruckende Show wird jedes Jahr veranstaltet, wiederholt sich aber nie. Das riesige Segelschiff ist eine Nachbildung eines Originalschiffs aus dem Jahr 1857. Als Schiffskörper diente ein ca. 60 Jahre altes Fischerboot. 2019 wurde die nachgebaute russische Brigg „Rossija“ („Russland“) das erste Mal eingesetzt. Die scharlachroten Segel haben eine Gesamtfläche von fast 1.000 qm. Einige Tage vor dem großen Event ankert das Schiff vor der Peter-Paul-Festung und wird auf den großen Auftritt vorbereitet.
Der symbolische Gedanke
Die Grundidee des seit 1968 bestehenden Brauches ist es, den jungen Schulabsolventen eine gute Reise in das Erwachsensein zu wünschen. Die Roten-Segel sind eine Anlehnung an das gleichnamige Buch des Autors Alexander Grin, welches das „Erwachsen werden“ thematisiert. Daher ist das Schiff auch als ein Symbol der Hoffnung, der wahr gewordenen Träume und des Neuanfangs zu betrachten. Die russische Jugend soll unter vollen Segeln und mit Rückenwind in das neue Leben starten. Es ist üblich, sich bei der Einfahrt des Schiffes etwas zu wünschen, denn dann können Träume wahr werden.
Die musikalische Untermalung
Die die Einfahrt begleitende Musik wird speziell für dieses Event jedes Jahr neu komponiert. Die Musik wird live vom Symphonieorchester gespielt. Als Vorlage dient immer die Titelmelodie des Films „Die Kinder des Kapitän Grant“ aus dem Jahr 1936 nach dem gleichnamigen Roman von Jules Verne.
Die Inszenierung des Festes der Scharlachroten Segel ist ein magisch-romantischer Mix aus farbenfrohem Feuerwerk, majestätischem Segelschiff und aufhellenden Lichtkegeln. Und das alles auch noch vor der Kulisse der Peter-Paul-Festung – ein unglaublich schönes Schauspiel an und auf der Newa.
Weiße Nächte St. Petersburg: magisch, romantisch, unvergesslich!
Aber auch zu einem anderen Zeitpunkt ist eine St. Petersburg Reise immer ein Erlebnis! Die Metropole an der Newa bietet nicht nur Kulturhungrigen prachtvolle Kirchen, noble Paläste und romantische Parks. Die Szenerie der vielen Brücken über Flüsse und Kanäle sorgt immer für eine besondere Atmosphäre im „Venedig des Nordens“. Verlieben Sie sich in das romantische Flair dieser wunderschönen und einmaligen Stadt!